Ringelröteln. (3 Produkte)
Ringelröteln und Schwangerschaft
Ein wichtiges Thema ist die Kombination von Ringelröteln und Schwangerschaft. Normalerweise wird vor oder auch im Frühstadium der Schwangerschaft geprüft, ob eine Immunität gegenüber Ringelröteln vorliegt. Bei 50 % der Frauen, die sich im gebärfähigen Alter befinden, liegt diese Immunität vor. Ist eine Schwangere nicht immun gegen den Parvovirus B19, kann es zu einer Infektion während der Schwangerschaft kommen.
Die Infektion selbst löst bei der Schwangeren vielleicht gar keine Symptome aus. Die Problematik ist jedoch die Übertragung der Viren auf das Ungeborene. Über die Plazenta werden die Viren in den Blutkreislauf des Ungeborenen weitergeleitet. Die blutbildenden Zellen können befallen werden und beim Ungeborenen kann es zur Ausbildung einer Anämie kommen. Neben der Blutarmut wird das Baby mit zu wenigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Es entsteht eine Unterversorgung, die zu einem Hydrops fetalis führen kann. Schädigungen am Herzen sind ebenfalls keine Seltenheit.
Der Hydrops fetalis ist eine Erkrankung, bei der aus den Blutgefäßen Flüssigkeit austritt. Die Flüssigkeit breitet sich im Körper des Ungeborenen aus. Es kommt zu starken Schwellungen im Körper. Diese können zu einer Frühgeburt führen. Auch eine Fehlgeburt oder Totgeburt kann die Folge sein. In 25 von 100 Fällen bildet sich ein Hydrops fetalis.
Die Ursachen von Ringelröteln
Der Auslöser für Ringelröteln ist das Parvovirus B19. Die Entdeckung fand erst im Jahr 1974 statt. Hier wurde auch festgestellt, dass das Parvovirus B19 so klein ist, dass es keinen weiteren bekannten Erreger gibt, der noch kleiner ist. Seine Größe liegt bei höchstens 24 Nanomillimetern. Gelang das Virus in den Körper, drängt es durch die Oberflächenstruktur der Erythroblasten ein. So kann er die Zellen erreichen. Kommt es zu einer Zerstörung der Zelle, ist eine mögliche Reaktion eine gestörte Blutbildung. Dies ist der Grund, warum Ringelröteln sowohl für Ungeborene als auch für werdende Mütter und chronisch kranke oder immunschwache Menschen gefährlich werden können.
Übertragungswege der Ringelröteln
Die Übertragung der Parvoviren erfolgt normalerweise über Tröpfcheninfektion. Grundsätzlich gibt es jedoch drei verschiedene Übertragungswege:
Übertragung von Mensch zu Mensch | Gegenstände | Blutkonserven |
- Übertragung über Speichel-Tröpfchen - Speichel-Tröpfchen werden durch das Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft getragen - Weitergabe über Hände ebenfalls möglich - Übertragung der Erreger von der Hand in die Schleimhäute - Weitergabe der Erreger durch Schwangere an das Ungeborene |
- Parvovirus ist widerstandsfähig - Übertragung über Gegenstände möglich - Weitergabe beispielsweise über Spielzeug oder Türklinken |
- Übertragung über Blutkonserven ist in seltenen Fällen möglich |
Diagnose der Ringelröteln
Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit dem Parvovirus B19 vor, sollte immer der Besuch beim Arzt erfolgen. Je nach Alter der betroffenen Person sind der Hausarzt oder auch der Kinderarzt die richtige Anlaufstelle. Während der Schwangerschaft ist es die beste Entscheidung, direkt zum Gynäkologen zu gehen. Der charakteristische Hautausschlag ist von Ärzten schnell zu erkennen. Nicht selten entwickeln Kinder keinen Hautausschlag. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten häufig Gelenkbeschwerden auf.
In einigen Fällen wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt. Ein möglicher Grund für eine Blutuntersuchung könnte sein, dass die Symptome keine klare Diagnose erlauben. Dieses kann zum Beispiel sein, wenn kein Ausschlag auftritt oder der Ausschlag nicht eindeutig zuzuordnen ist. So gibt es mehrere Krankheiten, die einen Ausschlag auslösen können. Eine Abgrenzung zu diesen Krankheiten ist notwendig:
- Masern
Masern sind eine ansteckende Infektionserkrankung, die ebenfalls als Kinderkrankheit gilt und für einen charakteristischen Hautausschlag bekannt ist. Die Hautflecken sind sehr großflächig und haben eine rote Färbung. Ausgelöst werden Masern durch den Masernvirus. Mögliche Komplikationen bei Masern sind hoch. So kann die Erkrankung zu einer Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung führen. Nicht selten führen die Masern auch zum Tod. Auch wenn es eine wirksame Impfung gegen die Masern gibt, ist die Durchimpfungsrate weltweit noch ausbaufähig. Nach wie vor erliegen jährlich weltweit zahlreiche Kinder der Erkrankung mit Masern. Zusammenfassungen haben ergeben, dass die Anzahl bei rund 1 Million Kinder liegt. - Scharlach
Anders als bei Ringelröteln, die viral sind, ist Scharlach eine bakterielle Infektionskrankheit. Der Auslöser sind Streptokokken. Die ersten Symptome der Erkrankung sind vergleichbar mit einem viralen Infekt. Betroffene haben Schüttelfrost, Fieber und starke Halsschmerzen. Es kann auch zu Erbrechen kommen. Etwa drei Tage nach den ersten Symptomen tritt dann der Ausschlag auf. Er besteht aus roten Flecken, die stecknadelgroß sind. Die Flecken heben sich leicht von der Haut ab. - Windpocken
Varizellen, umgangssprachlich als Windpocken bekannt, entstehen durch eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus. Der umgangssprachliche Name ergibt sich daraus, dass sich die Viren über die Luft übertragen und mit dem Wind zu den Kindern getragen werden. Windpocken führen normalerweise immer zu einem Ausschlag. Die Blasen können sich am ganzen Körper bilden und sind mit Flüssigkeit gefüllt. Sie lösen einen starken Juckreiz aus. So lange Betroffene noch Blasen am Körper haben, sind sie auch ansteckend. Es handelt sich um eine meldepflichtige Erkrankung, gegen die auch eine Impfung angeboten wird. - Drei-Tage-Fieber
Der Auslöser für das Drei-Tage-Fieber sind humane Herpesviren. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, das sich über einen Zeitraum von drei Tagen zieht. Anschließend tritt ein Hautausschlag auf, der sich schnell wieder zurückbildet. - Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, kurz als HFM bezeichnet, wird durch Enteroviren ausgelöst. Die Infektionskrankheit ist vor allem bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter verbreitet. Es handelt sich um eine hochansteckende Erkrankung, die mit Fieber und Halsschmerzen beginnt. Nach kurzer Zeit bilden sich Blasen auf der Mundschleimhaut sowie auf den Handflächen und unter den Füßen. Nach einigen Tagen klingen die Symptome wieder ab. In einigen Fällen kann es später zur Ablösung der Nägel kommen. Der Hautausschlag ist hier lokal stark begrenzt. - Borreliose
Wichtig ist eine Abgrenzung der Ringelröteln zur Borreliose. Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die ausgelöst wird durch die Borrelia. Die Übertragung erfolgt über einen Zeckenbiss. Bei einer Borreliose kommt es zu einem ringförmigen Hautausschlag. Der ringförmige Ausschlag kann auch an mehreren Stellen auftreten oder nacheinander an unterschiedlichen Stellen auftreten. Hier wird auch von einer Wanderröte gesprochen. - Epidermolysis bullosa
Diese Erkrankung ist genetisch bedingt und auch bekannt unter dem Namen „Schmetterlingskrankheit“. Typisch ist eine schmetterlingsförmige Rötung auf Wangen und Jochbein. Auch die Bildung von Wunden und Blasen ist möglich.
Röteln und Ringelröteln – ähnlicher Name, aber keine Gemeinsamkeiten
Spricht der Arzt als Diagnose von Ringelröteln, kommt oft Sorge auf, da die Erkrankung mit Röteln in Verbindung gebracht oder verwechselt wird. Tatsächlich ist es nur die Ähnlichkeit im Namen, die hier vorliegt. Zudem sind beide Erkrankungen Infektionskrankheiten, die sich vor allem im Kindsalter zeigen.
Die Röteln werden durch den Rubella-Virus ausgelöst, eine ganz andere Virusart, als es der Parvovirus B19 ist. Sowohl bei Röteln als auch bei Ringelröteln besteht nach der durchstandenen Erkrankung eine lebenslange Immunität. Das Krankheitsbild selbst ist allerdings kaum zu vergleichen.
Die Inkubationszeit bei Ringelröteln liegt bei rund zwei Wochen. Nach dieser Zeit bildet kann sich der teilweise juckende Ausschlag bilden, der schmetterlingsförmig, zunächst nur großfleckig an den Wangen und nach zwei Tagen auch an Beinen und Armen ringelförmig erscheinen kann.und großflächig ist. Ein genauer Blick auf die Flecken zeigt, dass diese girlanden- oder auch ringförmig sind. Röteln dagegen zeigen sich zuerst im Bereich des Kopfes und breiten sich über den gesamten Körper aus. Die Komplikationen bei Röteln sind zudem deutlich umfassender als bei Ringelröteln.
Behandlungsmethoden bei Ringelröteln
Wird die Diagnose Ringelröteln gestellt, kommt die Frage nach einer passenden Therapie auf. Eine spezielle Behandlung gibt es bei der Viruserkrankung nicht. Antivirale Medikamente für den Parvovirus stehen nicht zur Verfügung. Ziel einer Therapie ist es, die Symptome zu verringern und so den Verlauf abzumildern. Oft ist das kindliche Immunsystem jedoch stark genug, selbst gegen die Erkrankung vorzugehen.
Hilfreich können Medikamente sein, die gegen Schmerzen und Fieber helfen können (Schmerzmittel), wenn die Symptome vorhanden sind. Sollte der Ausschlag einen Juckreiz mit sich bringen, sorgen kühle und saubere Lappen auf der Haut für Linderung.
Stellt sich als Komplikation eine Blutarmut ein, kann es allerdings notwendig werden, in Krankenhaus eine Bluttransfusion zu erhalten. Hier kommt es auf den Zustand der Patienten an.
Erkrankt ein Patient, der unter einer Immundefizienz leidet, also ein gestörtes Immunsystem hat, ist eine Unterstützung der Heilung durch den Einsatz von Antikörpern (Immunglobuline) möglich. Der Körper wird so weniger geschwächt und kann besser mit dem Virus umgehen.
Behandlung von Ringelröteln in der Schwangerschaft
Infiziert sich eine Schwangere mit Ringelröteln, ist eine engmaschige Kontrolle wichtig. Der Nachweis einer Infektion ist frühzeitig noch nicht möglich. Daher wird die PCR-Methode durchgeführt. Die PCR-Methode kann ab der 16. Schwangerschaftswoche zum Einsatz kommen. Über das Diagnoseverfahren wird geprüft, ob eine Infektion vorliegt. Sollte sich ein Nachweis zeigen, erfolgt eine regelmäßige Überwachung des ungeborenen Kindes. Empfohlen ist die wöchentliche Kontrolle per Ultraschalluntersuchung.
Sollten sich Hinweise auf einen Hydrops fetalis zeigen, kann geprüft werden, ob eine Bluttransfusion zum Einsatz kommen sollte. Die Transfusion erfolgt über die Nabelschnur. Dadurch kann das Leben des Kindes geschützt werden.
Komplikationen bei Ringelröteln
Häufig verläuft eine Infektion mit Ringelröteln mild. Es können sich allerdings auch Komplikationen nach dem Ausbruch bilden. Störend, aber harmlos ist ein langanhaltender Ausschlag, der über Monate andauert und in der Stärke variiert.
Einige Betroffene, gerade junge Erwachsene, leiden während und nach der Infektion unter Polyarthritis. Die Entzündungen in den Gelenken sind schmerzhaft, meist sind die Gelenkbeschwerden aber zeitlich begrenzt.
Eine schwerwiegende Komplikation ist eine Blutarmut. Zusätzlich dazu sorgen schwere Entwicklungen der Ringelröteln in seltenen Fällen für eine Hirnhautentzündung oder eine Herzmuskelentzündung.
Risikofaktoren bei Ringelröteln
Ringelröteln werden als Kinderkrankheit bezeichnet, da sie vor allem in jungem Alter auftreten. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr mit der Erkrankung für Kindergarten- und Schulkinder, da die Nähe zu anderen Kindern eine Tröpfchen-Übertragung wahrscheinlich macht.
Auch Schwangere, die bereits Kinder haben, weisen ein höheres Risiko für eine Ansteckung auf. Generell sind Personen, die viel Kontakt zu Kindern haben oder in einer medizinischen Einrichtung haben, gefährdeter, sich mit dem Parvovirus B19 zu infizieren.
Ringelröteln vorbeugen
Wie bei allen Infektionskrankheiten, ist bei den Ringelröteln die Hygiene ebenfalls die wichtigste Maßnahme für die Vorbeugung. Wer von einer Infektion einer Person im näheren Kreis weiß, sollte immer darauf achten, den Kontakt zu meiden. Nicht immer ist das möglich. In diesem Fall ist es wichtig zu schauen, dass die Hände häufiger gereinigt werden. Zudem sollte sich nicht ins Gesicht gefasst werden.
Ringelröteln sind nicht meldepflichtig. Dennoch hilft es generell bei der Vorbeugung, Familie und auch Kindergarten oder Schule über die Infektion zu informieren. Dadurch können vor Ort Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Wer selbst erkrankt ist, sollte andere Menschen meiden. Beim Niesen oder Husten ist es wichtig, immer den Ellbogen vor das Gesicht zu halten und nicht die Hand. Landen die Viren an der Hand, können sie auf Gegenstände übergehen und auch so andere Menschen infizieren. Für einen milden Verlauf können Patienten das Immunsystem stärken.
Zeigt sich in der Schwangerschaft, dass keine Immunität gegen Ringelröteln vorliegt, sollten Bereiche gemieden werden, wo das Risiko für eine Infektion erhöht ist.
Gibt es eine Impfung gegen Ringelröteln?
Immer wieder wird darüber gesprochen, dass eine Impfung gegen Ringelröteln vorhanden ist und in Anspruch genommen werden kann. Das ist nicht korrekt. Oft liegt eine Verwechslung mit der Impfung gegen Röteln vor.
Es ist nicht davon auszugehen, dass eine Impfung gegen Ringelröteln zeitnah entwickelt wird, da die Infektionskrankheit normalerweise mild verläuft.
Prognose bei Ringelröteln
Eine Infektion mit Ringelröteln sorgt dafür, dass der Körper Antikörper bildet, die anschließend einen lebenslangen Schutz vor der Infektionskrankheit bieten. Das heißt, es ist nicht möglich, mehrfach an Ringelröteln zu erkranken, wenn die Erkrankung einmal durchgemacht wurde.
Nach der Infektion dauert die Inkubationszeit rund 14 Tage. Innerhalb dieser 14 Tage besteht bereits die Gefahr, andere Menschen anzustecken. Damit erfolgt eine schnelle Verbreitung, da Patienten oft nicht wissen, dass sie infiziert sind.
Wie umfassend die Symptome der Erkrankung sind, ist unterschiedlich. Einige Menschen durchlaufen die Infektion ohne Symptome. Andere Menschen, die sich angesteckt haben, verspüren ein starkes Krankheitsgefühl mit grippeähnlichen Symptomen, bekommen Ausschlag am Körper und Schmerzen in den Gelenken. Die Gefahr einer Ansteckung besteht so lange, wie auch der Ausschlag vorhanden ist.
Die Symptome halten durchschnittlich über einen Zeitraum von fünf bis neun Tagen an. Sie klingen immer mehr ab und verschwinden anschließend ganz. Die Prognose bei Ringelröteln ist allgemein gut. Es gibt jedoch auch Ausnahmen.
Bei einigen Patienten kann es passieren, dass die Infektion über viele Wochen für Schmerzen sorgt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Gelenke entzündet haben.
Abhängig von der Stärke der Symptome ist es wichtig, dem Körper Zeit und Ruhe zu geben. Daher empfiehlt es sich immer – auch zum Schutz anderer Menschen – während der Zeit mit Symptomen zu Hause zu bleiben. Dies wird für Kinder und Erwachsene empfohlen.
Wie sieht es mit der Kostenübernahme bei Ringelröteln aus?
Sowohl die Kosten für die Untersuchung als auch für benötigte Medikamente oder Therapien bei einer Erkrankung mit Ringelröteln werden von der Krankenkasse übernommen. Zusätzlich dazu übernimmt die Krankenkasse die Gebühren, die für einen Bluttest bei Schwangeren anfallen. Dies gilt dann, wenn es in der näheren Umgebung der Schwangeren nachweislich einen oder auch mehrere Fälle von Ringelröteln gegeben hat. Der richtige Ansprechpartner zu diesem Thema ist der Gynäkologe. Auch Krankenkassen beantworten Fragen rund um die Kostenübernahme.
Empfehlenswert ist es, schon vor einer geplanten Schwangerschaft einen Test auf Antikörper gegen Ringelröteln durchführen zu lassen. So ist bereits bekannt, ob eine Immunität besteht.
FAQ: Ringelröteln
Sind Ringelröteln ansteckend?
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit. Die auslösenden Viren werden per Tröpfchen-Infektion übertragen. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig die Hände zu waschen und auf eine grundsätzliche Hygiene zu achten. Das meist Kinder betroffen sind ist es angeraten, das eigene Kind mit ersten Krankheitszeichen nicht in den Kindergarten oder die Schule zu schicken.
Kann ich Ringelröteln vorbeugen?
Bei Infektionskrankheiten ist die beste Vorbeugung ein umfassender hygienischer Schutz. Regelmäßiges Waschen der Hände mit Seife ist die wichtigste Grundlage. Zudem sollte darauf geachtet werden, sich nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen, wenn diese vorher nicht gereinigt wurden.
Sind Ringelröteln heilbar?
Bei Menschen mit einem starken und gesunden Immunsystem kann der Körper die virale Infektion sehr gut selbst bekämpfen und heilen. Grundsätzlich sind Ringelröteln eine mild verlaufende Infektion, die heilbar ist. Natürlich gibt es Ausnahmen. Gerade dann, wenn es in der Schwangerschaft zu einer Infektion kommt, besteht Gefahr für das ungeborene Kind. Stecken sich Menschen mit Ringelröteln an, die bereits vorbelastet sind durch bestimmte Krankheiten, kann die Infektion ebenfalls mit starken Komplikationen einhergehen.
Wer ist der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf Ringelröteln?
Zeigen sich die typischen Symptome von Ringelröteln, sollte der Hausarzt oder Kinderarzt aufgesucht werden. Im Rahmen der Diagnose werden einige Fragen gestellt und Untersuchungen durchgeführt. Oft reicht bereits ein Blick auf den typischen Ausschlag aus. Allerdings ist es wichtig, diesen abzugrenzen zu Ausschlägen, die von anderen Erkrankungen hervorgerufen werden können.
Ringelröteln (Erythema infectiosum, Morbus quintus)
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine virale Infektion, die sich unter anderem durch einen auffälligen Ausschlag zeigt und in erster Linie Kinder betrifft. Häufig erfolgt eine Verwechslung mit Röteln. Allerdings gibt es keine Verbindung zwischen Ringelröteln und Röteln. Die Ringelröteln werden durch den Parvovirus B19 ausgelöst. In einigen Fällen können sie auch für Erwachsene ein Risiko darstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Infektion mit dem Parvovirus B19 führt zu Ringelröteln, oft verläuft die Infektion allerdings unbemerkt.
- Die Ansteckung mit Ringelröteln erfolgt über eine Tröpfcheninfektion.
- Die Inkubationszeit liegt bei rund zwei Wochen von der ersten Ansteckung bis zum Auftreten des Ausschlags.
Ringelröteln: Definition
Medizinisch gesehen werden Ringelröteln als Infektionserkrankung geführt. Der Auslöser ist der Parvovirus B19. Ringelröteln können auch andere Bezeichnungen haben. In der Medizin werden sie als Erythema infectiosum bezeichnet. In der Umgangssprache heißen sie gerne auch „fünfte“ Krankheit oder Kinderrotlauf. Die Bezeichnung „fünfte Krankheit“ (fifth disease), basiert darauf, dass es fünf Kinderkrankheiten gibt, die für einen Hautausschlag sorgen. Diese sind:
- Röteln
- Scharlach
- Windpocken
- Mumps
- Ringelröteln
Am häufigsten Erkranken Kinder in einem Alter ab 5 Jahren bis 15 Jahren. Die Erkrankung verläuft häufig unbemerkt, sodass viele Menschen gar nicht wissen, ob sie schon Ringelröteln hatten. Allerdings zeigen Studien, dass rund 70 % der Menschen, die 30 Jahre oder älter sind, bereits eine Immunität gegen Ringelröteln haben. Wer einmal an Ringelröteln erkrankt ist, bildet eine lebenslange Immunität.
Symptome von Ringelröteln
Wenn Ringelröteln für Symptome sorgen, teilen sich diese in zwei Phasen auf. Die erste Phase ist die Vorphase. Sie dauert einen Zeitraum von rund zwei bis vier Tagen. In dieser Phase bildet sich auf den Wangen ein schetterlingsförmiger Ausschlag, der Kinn und die Mundregion ausspart. Der Ausschlag ist rötlich, allerdings zeigen sich keine Blasen. Einige Betroffene bekommen auch Fieber. Teilweise wirkt die Haut rund um den Mund auffällig blass.
Es folgt die zweite Phase. In der zweiten Phase bildet sich dann ein Ausschlag am ganzen Körper. Besonders stark zeigt er sich am Oberkörper, den Schultern, den Oberschenkeln sowie den Oberarmen oder auch am Gesäß. Der Hautausschlag besteht aus rötlichen Flecken. Die Flecken können eben oder erhaben sein. In der Mitte sind sie heller als am Rand. Der Ausschlag verbindet sich häufig, es wird dabei von einem Zusammenfließen gesprochen. Im Rahmen der zweiten Phase bildet sich so ein auffälliges Muster, das sich über die Haut zieht. Es ist ringelförmig und hat der Krankheit ihren Namen gegeben. Teilweise wird es auch als girlandenförmig beschrieben.
Bei einigen Betroffenen sorgt der Ausschlag auch für Juckreiz. Je nach Viruslast kann es zu einem Gefühl der Abgeschlagenheit kommen. Auch Kopfschmerzen und geschwollene Lymphknoten sind keine Seltenheit. Die zweite Phase dauert bis zu zehn Tage an. Anschließend nimmt der Hautausschlag wieder ab.
Eines der Symptome bei Jugendlichen, die sich mit Ringelröteln anstecken, ist das Handschuh-Socken-Syndrom. Der Hautausschlag zeigt sich hier ausschließlich auf den Füßen und den Händen. Er besteht aus Papeln oder aus kleinen Punkten. Die Blutgefäße sind unter der Haut deutlich zu erkennen.
In vielen Fällen wird eine Infektion mit Ringelröteln als ein grippaler Infekt wahrgenommen. Dies hängt damit zusammen, dass der Ausschlag nicht immer auftritt. Gerade einmal bei rund 20 % der Erkrankten zeigt sich überhaupt einen Ausschlag aus. Es wird davon ausgegangen, dass der Ausschlag eine Hautreaktion ist, die durch die Immunabwehr entsteht.
Symptome bei Erwachsenen
Auch wenn es sich bei Ringelröteln um eine Kinderkrankheit handelt, so können auch Erwachsene betroffen sein. Die Symptome im Erwachsenenalter unterscheiden sich zu den Symptomen, die bei Kindern auftreten können.
Ein Ausschlag ist bei Erwachsenen nur selten zu finden. Stattdessen bilden sich Gelenkentzündungen aus, die an den Knöcheln, den Händen und Knien zu spüren sind. Die Gelenkentzündungen werden nur selten als Symptom von Ringelröteln erkannt. Stattdessen wird oft fälschlicherweise die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis gestellt. Wer mit einem Infizierten in Berührung gekommen ist, sollte dies daher immer bei der Untersuchung erwähnen. In dem Fall wird eine Kontrolle des Rheumafaktors angeordnet.
In einigen Fällen kann es passieren, dass die Erreger der Ringelröteln in die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen eindringen. Diese befinden sich im Knochenmarkt. Das daraus resultierende Symptom ist eine Blutarmut. Eine Anämie zeigt sich durch die folgenden Symptome:
- Hautblässe
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- erhöhter Puls
Wird die Anämie nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt, kann eine aplastische Krise die Folge sein. In diesem Fall wird die Blutbildung eingestellt. Betroffen von diesem Effekt sind vor allem Menschen, die bereits unter schweren Vorerkrankungen leiden oder eine Immunschwäche (Abwehrschwäche) haben.
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Ringelröteln und Schwangerschaft
Ein wichtiges Thema ist die Kombination von Ringelröteln und Schwangerschaft. Normalerweise wird vor oder auch im Frühstadium der Schwangerschaft geprüft, ob eine Immunität gegenüber Ringelröteln vorliegt. Bei 50 % der Frauen, die sich im gebärfähigen Alter befinden, liegt diese Immunität vor. Ist eine Schwangere nicht immun gegen den Parvovirus B19, kann es zu einer Infektion während der Schwangerschaft kommen.
Die Infektion selbst löst bei der Schwangeren vielleicht gar keine Symptome aus. Die Problematik ist jedoch die Übertragung der Viren auf das Ungeborene. Über die Plazenta werden die Viren in den Blutkreislauf des Ungeborenen weitergeleitet. Die blutbildenden Zellen können befallen werden und beim Ungeborenen kann es zur Ausbildung einer Anämie kommen. Neben der Blutarmut wird das Baby mit zu wenigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Es entsteht eine Unterversorgung, die zu einem Hydrops fetalis führen kann. Schädigungen am Herzen sind ebenfalls keine Seltenheit.
Der Hydrops fetalis ist eine Erkrankung, bei der aus den Blutgefäßen Flüssigkeit austritt. Die Flüssigkeit breitet sich im Körper des Ungeborenen aus. Es kommt zu starken Schwellungen im Körper. Diese können zu einer Frühgeburt führen. Auch eine Fehlgeburt oder Totgeburt kann die Folge sein. In 25 von 100 Fällen bildet sich ein Hydrops fetalis.
Die Ursachen von Ringelröteln
Der Auslöser für Ringelröteln ist das Parvovirus B19. Die Entdeckung fand erst im Jahr 1974 statt. Hier wurde auch festgestellt, dass das Parvovirus B19 so klein ist, dass es keinen weiteren bekannten Erreger gibt, der noch kleiner ist. Seine Größe liegt bei höchstens 24 Nanomillimetern. Gelang das Virus in den Körper, drängt es durch die Oberflächenstruktur der Erythroblasten ein. So kann er die Zellen erreichen. Kommt es zu einer Zerstörung der Zelle, ist eine mögliche Reaktion eine gestörte Blutbildung. Dies ist der Grund, warum Ringelröteln sowohl für Ungeborene als auch für werdende Mütter und chronisch kranke oder immunschwache Menschen gefährlich werden können.
Übertragungswege der Ringelröteln
Die Übertragung der Parvoviren erfolgt normalerweise über Tröpfcheninfektion. Grundsätzlich gibt es jedoch drei verschiedene Übertragungswege:
Übertragung von Mensch zu Mensch | Gegenstände | Blutkonserven |
- Übertragung über Speichel-Tröpfchen - Speichel-Tröpfchen werden durch das Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft getragen - Weitergabe über Hände ebenfalls möglich - Übertragung der Erreger von der Hand in die Schleimhäute - Weitergabe der Erreger durch Schwangere an das Ungeborene |
- Parvovirus ist widerstandsfähig - Übertragung über Gegenstände möglich - Weitergabe beispielsweise über Spielzeug oder Türklinken |
- Übertragung über Blutkonserven ist in seltenen Fällen möglich |
Diagnose der Ringelröteln
Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit dem Parvovirus B19 vor, sollte immer der Besuch beim Arzt erfolgen. Je nach Alter der betroffenen Person sind der Hausarzt oder auch der Kinderarzt die richtige Anlaufstelle. Während der Schwangerschaft ist es die beste Entscheidung, direkt zum Gynäkologen zu gehen. Der charakteristische Hautausschlag ist von Ärzten schnell zu erkennen. Nicht selten entwickeln Kinder keinen Hautausschlag. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten häufig Gelenkbeschwerden auf.
In einigen Fällen wird auch eine Blutuntersuchung durchgeführt. Ein möglicher Grund für eine Blutuntersuchung könnte sein, dass die Symptome keine klare Diagnose erlauben. Dieses kann zum Beispiel sein, wenn kein Ausschlag auftritt oder der Ausschlag nicht eindeutig zuzuordnen ist. So gibt es mehrere Krankheiten, die einen Ausschlag auslösen können. Eine Abgrenzung zu diesen Krankheiten ist notwendig:
- Masern
Masern sind eine ansteckende Infektionserkrankung, die ebenfalls als Kinderkrankheit gilt und für einen charakteristischen Hautausschlag bekannt ist. Die Hautflecken sind sehr großflächig und haben eine rote Färbung. Ausgelöst werden Masern durch den Masernvirus. Mögliche Komplikationen bei Masern sind hoch. So kann die Erkrankung zu einer Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung führen. Nicht selten führen die Masern auch zum Tod. Auch wenn es eine wirksame Impfung gegen die Masern gibt, ist die Durchimpfungsrate weltweit noch ausbaufähig. Nach wie vor erliegen jährlich weltweit zahlreiche Kinder der Erkrankung mit Masern. Zusammenfassungen haben ergeben, dass die Anzahl bei rund 1 Million Kinder liegt. - Scharlach
Anders als bei Ringelröteln, die viral sind, ist Scharlach eine bakterielle Infektionskrankheit. Der Auslöser sind Streptokokken. Die ersten Symptome der Erkrankung sind vergleichbar mit einem viralen Infekt. Betroffene haben Schüttelfrost, Fieber und starke Halsschmerzen. Es kann auch zu Erbrechen kommen. Etwa drei Tage nach den ersten Symptomen tritt dann der Ausschlag auf. Er besteht aus roten Flecken, die stecknadelgroß sind. Die Flecken heben sich leicht von der Haut ab. - Windpocken
Varizellen, umgangssprachlich als Windpocken bekannt, entstehen durch eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus. Der umgangssprachliche Name ergibt sich daraus, dass sich die Viren über die Luft übertragen und mit dem Wind zu den Kindern getragen werden. Windpocken führen normalerweise immer zu einem Ausschlag. Die Blasen können sich am ganzen Körper bilden und sind mit Flüssigkeit gefüllt. Sie lösen einen starken Juckreiz aus. So lange Betroffene noch Blasen am Körper haben, sind sie auch ansteckend. Es handelt sich um eine meldepflichtige Erkrankung, gegen die auch eine Impfung angeboten wird. - Drei-Tage-Fieber
Der Auslöser für das Drei-Tage-Fieber sind humane Herpesviren. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, das sich über einen Zeitraum von drei Tagen zieht. Anschließend tritt ein Hautausschlag auf, der sich schnell wieder zurückbildet. - Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, kurz als HFM bezeichnet, wird durch Enteroviren ausgelöst. Die Infektionskrankheit ist vor allem bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter verbreitet. Es handelt sich um eine hochansteckende Erkrankung, die mit Fieber und Halsschmerzen beginnt. Nach kurzer Zeit bilden sich Blasen auf der Mundschleimhaut sowie auf den Handflächen und unter den Füßen. Nach einigen Tagen klingen die Symptome wieder ab. In einigen Fällen kann es später zur Ablösung der Nägel kommen. Der Hautausschlag ist hier lokal stark begrenzt. - Borreliose
Wichtig ist eine Abgrenzung der Ringelröteln zur Borreliose. Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die ausgelöst wird durch die Borrelia. Die Übertragung erfolgt über einen Zeckenbiss. Bei einer Borreliose kommt es zu einem ringförmigen Hautausschlag. Der ringförmige Ausschlag kann auch an mehreren Stellen auftreten oder nacheinander an unterschiedlichen Stellen auftreten. Hier wird auch von einer Wanderröte gesprochen. - Epidermolysis bullosa
Diese Erkrankung ist genetisch bedingt und auch bekannt unter dem Namen „Schmetterlingskrankheit“. Typisch ist eine schmetterlingsförmige Rötung auf Wangen und Jochbein. Auch die Bildung von Wunden und Blasen ist möglich.
Röteln und Ringelröteln – ähnlicher Name, aber keine Gemeinsamkeiten
Spricht der Arzt als Diagnose von Ringelröteln, kommt oft Sorge auf, da die Erkrankung mit Röteln in Verbindung gebracht oder verwechselt wird. Tatsächlich ist es nur die Ähnlichkeit im Namen, die hier vorliegt. Zudem sind beide Erkrankungen Infektionskrankheiten, die sich vor allem im Kindsalter zeigen.
Die Röteln werden durch den Rubella-Virus ausgelöst, eine ganz andere Virusart, als es der Parvovirus B19 ist. Sowohl bei Röteln als auch bei Ringelröteln besteht nach der durchstandenen Erkrankung eine lebenslange Immunität. Das Krankheitsbild selbst ist allerdings kaum zu vergleichen.
Die Inkubationszeit bei Ringelröteln liegt bei rund zwei Wochen. Nach dieser Zeit bildet kann sich der teilweise juckende Ausschlag bilden, der schmetterlingsförmig, zunächst nur großfleckig an den Wangen und nach zwei Tagen auch an Beinen und Armen ringelförmig erscheinen kann.und großflächig ist. Ein genauer Blick auf die Flecken zeigt, dass diese girlanden- oder auch ringförmig sind. Röteln dagegen zeigen sich zuerst im Bereich des Kopfes und breiten sich über den gesamten Körper aus. Die Komplikationen bei Röteln sind zudem deutlich umfassender als bei Ringelröteln.
Behandlungsmethoden bei Ringelröteln
Wird die Diagnose Ringelröteln gestellt, kommt die Frage nach einer passenden Therapie auf. Eine spezielle Behandlung gibt es bei der Viruserkrankung nicht. Antivirale Medikamente für den Parvovirus stehen nicht zur Verfügung. Ziel einer Therapie ist es, die Symptome zu verringern und so den Verlauf abzumildern. Oft ist das kindliche Immunsystem jedoch stark genug, selbst gegen die Erkrankung vorzugehen.
Hilfreich können Medikamente sein, die gegen Schmerzen und Fieber helfen können (Schmerzmittel), wenn die Symptome vorhanden sind. Sollte der Ausschlag einen Juckreiz mit sich bringen, sorgen kühle und saubere Lappen auf der Haut für Linderung.
Stellt sich als Komplikation eine Blutarmut ein, kann es allerdings notwendig werden, in Krankenhaus eine Bluttransfusion zu erhalten. Hier kommt es auf den Zustand der Patienten an.
Erkrankt ein Patient, der unter einer Immundefizienz leidet, also ein gestörtes Immunsystem hat, ist eine Unterstützung der Heilung durch den Einsatz von Antikörpern (Immunglobuline) möglich. Der Körper wird so weniger geschwächt und kann besser mit dem Virus umgehen.
Behandlung von Ringelröteln in der Schwangerschaft
Infiziert sich eine Schwangere mit Ringelröteln, ist eine engmaschige Kontrolle wichtig. Der Nachweis einer Infektion ist frühzeitig noch nicht möglich. Daher wird die PCR-Methode durchgeführt. Die PCR-Methode kann ab der 16. Schwangerschaftswoche zum Einsatz kommen. Über das Diagnoseverfahren wird geprüft, ob eine Infektion vorliegt. Sollte sich ein Nachweis zeigen, erfolgt eine regelmäßige Überwachung des ungeborenen Kindes. Empfohlen ist die wöchentliche Kontrolle per Ultraschalluntersuchung.
Sollten sich Hinweise auf einen Hydrops fetalis zeigen, kann geprüft werden, ob eine Bluttransfusion zum Einsatz kommen sollte. Die Transfusion erfolgt über die Nabelschnur. Dadurch kann das Leben des Kindes geschützt werden.
Komplikationen bei Ringelröteln
Häufig verläuft eine Infektion mit Ringelröteln mild. Es können sich allerdings auch Komplikationen nach dem Ausbruch bilden. Störend, aber harmlos ist ein langanhaltender Ausschlag, der über Monate andauert und in der Stärke variiert.
Einige Betroffene, gerade junge Erwachsene, leiden während und nach der Infektion unter Polyarthritis. Die Entzündungen in den Gelenken sind schmerzhaft, meist sind die Gelenkbeschwerden aber zeitlich begrenzt.
Eine schwerwiegende Komplikation ist eine Blutarmut. Zusätzlich dazu sorgen schwere Entwicklungen der Ringelröteln in seltenen Fällen für eine Hirnhautentzündung oder eine Herzmuskelentzündung.
Risikofaktoren bei Ringelröteln
Ringelröteln werden als Kinderkrankheit bezeichnet, da sie vor allem in jungem Alter auftreten. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr mit der Erkrankung für Kindergarten- und Schulkinder, da die Nähe zu anderen Kindern eine Tröpfchen-Übertragung wahrscheinlich macht.
Auch Schwangere, die bereits Kinder haben, weisen ein höheres Risiko für eine Ansteckung auf. Generell sind Personen, die viel Kontakt zu Kindern haben oder in einer medizinischen Einrichtung haben, gefährdeter, sich mit dem Parvovirus B19 zu infizieren.
Ringelröteln vorbeugen
Wie bei allen Infektionskrankheiten, ist bei den Ringelröteln die Hygiene ebenfalls die wichtigste Maßnahme für die Vorbeugung. Wer von einer Infektion einer Person im näheren Kreis weiß, sollte immer darauf achten, den Kontakt zu meiden. Nicht immer ist das möglich. In diesem Fall ist es wichtig zu schauen, dass die Hände häufiger gereinigt werden. Zudem sollte sich nicht ins Gesicht gefasst werden.
Ringelröteln sind nicht meldepflichtig. Dennoch hilft es generell bei der Vorbeugung, Familie und auch Kindergarten oder Schule über die Infektion zu informieren. Dadurch können vor Ort Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Wer selbst erkrankt ist, sollte andere Menschen meiden. Beim Niesen oder Husten ist es wichtig, immer den Ellbogen vor das Gesicht zu halten und nicht die Hand. Landen die Viren an der Hand, können sie auf Gegenstände übergehen und auch so andere Menschen infizieren. Für einen milden Verlauf können Patienten das Immunsystem stärken.
Zeigt sich in der Schwangerschaft, dass keine Immunität gegen Ringelröteln vorliegt, sollten Bereiche gemieden werden, wo das Risiko für eine Infektion erhöht ist.
Gibt es eine Impfung gegen Ringelröteln?
Immer wieder wird darüber gesprochen, dass eine Impfung gegen Ringelröteln vorhanden ist und in Anspruch genommen werden kann. Das ist nicht korrekt. Oft liegt eine Verwechslung mit der Impfung gegen Röteln vor.
Es ist nicht davon auszugehen, dass eine Impfung gegen Ringelröteln zeitnah entwickelt wird, da die Infektionskrankheit normalerweise mild verläuft.
Prognose bei Ringelröteln
Eine Infektion mit Ringelröteln sorgt dafür, dass der Körper Antikörper bildet, die anschließend einen lebenslangen Schutz vor der Infektionskrankheit bieten. Das heißt, es ist nicht möglich, mehrfach an Ringelröteln zu erkranken, wenn die Erkrankung einmal durchgemacht wurde.
Nach der Infektion dauert die Inkubationszeit rund 14 Tage. Innerhalb dieser 14 Tage besteht bereits die Gefahr, andere Menschen anzustecken. Damit erfolgt eine schnelle Verbreitung, da Patienten oft nicht wissen, dass sie infiziert sind.
Wie umfassend die Symptome der Erkrankung sind, ist unterschiedlich. Einige Menschen durchlaufen die Infektion ohne Symptome. Andere Menschen, die sich angesteckt haben, verspüren ein starkes Krankheitsgefühl mit grippeähnlichen Symptomen, bekommen Ausschlag am Körper und Schmerzen in den Gelenken. Die Gefahr einer Ansteckung besteht so lange, wie auch der Ausschlag vorhanden ist.
Die Symptome halten durchschnittlich über einen Zeitraum von fünf bis neun Tagen an. Sie klingen immer mehr ab und verschwinden anschließend ganz. Die Prognose bei Ringelröteln ist allgemein gut. Es gibt jedoch auch Ausnahmen.
Bei einigen Patienten kann es passieren, dass die Infektion über viele Wochen für Schmerzen sorgt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Gelenke entzündet haben.
Abhängig von der Stärke der Symptome ist es wichtig, dem Körper Zeit und Ruhe zu geben. Daher empfiehlt es sich immer – auch zum Schutz anderer Menschen – während der Zeit mit Symptomen zu Hause zu bleiben. Dies wird für Kinder und Erwachsene empfohlen.
Wie sieht es mit der Kostenübernahme bei Ringelröteln aus?
Sowohl die Kosten für die Untersuchung als auch für benötigte Medikamente oder Therapien bei einer Erkrankung mit Ringelröteln werden von der Krankenkasse übernommen. Zusätzlich dazu übernimmt die Krankenkasse die Gebühren, die für einen Bluttest bei Schwangeren anfallen. Dies gilt dann, wenn es in der näheren Umgebung der Schwangeren nachweislich einen oder auch mehrere Fälle von Ringelröteln gegeben hat. Der richtige Ansprechpartner zu diesem Thema ist der Gynäkologe. Auch Krankenkassen beantworten Fragen rund um die Kostenübernahme.
Empfehlenswert ist es, schon vor einer geplanten Schwangerschaft einen Test auf Antikörper gegen Ringelröteln durchführen zu lassen. So ist bereits bekannt, ob eine Immunität besteht.
FAQ: Ringelröteln
Sind Ringelröteln ansteckend?
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit. Die auslösenden Viren werden per Tröpfchen-Infektion übertragen. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig die Hände zu waschen und auf eine grundsätzliche Hygiene zu achten. Das meist Kinder betroffen sind ist es angeraten, das eigene Kind mit ersten Krankheitszeichen nicht in den Kindergarten oder die Schule zu schicken.
Kann ich Ringelröteln vorbeugen?
Bei Infektionskrankheiten ist die beste Vorbeugung ein umfassender hygienischer Schutz. Regelmäßiges Waschen der Hände mit Seife ist die wichtigste Grundlage. Zudem sollte darauf geachtet werden, sich nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen, wenn diese vorher nicht gereinigt wurden.
Sind Ringelröteln heilbar?
Bei Menschen mit einem starken und gesunden Immunsystem kann der Körper die virale Infektion sehr gut selbst bekämpfen und heilen. Grundsätzlich sind Ringelröteln eine mild verlaufende Infektion, die heilbar ist. Natürlich gibt es Ausnahmen. Gerade dann, wenn es in der Schwangerschaft zu einer Infektion kommt, besteht Gefahr für das ungeborene Kind. Stecken sich Menschen mit Ringelröteln an, die bereits vorbelastet sind durch bestimmte Krankheiten, kann die Infektion ebenfalls mit starken Komplikationen einhergehen.
Wer ist der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf Ringelröteln?
Zeigen sich die typischen Symptome von Ringelröteln, sollte der Hausarzt oder Kinderarzt aufgesucht werden. Im Rahmen der Diagnose werden einige Fragen gestellt und Untersuchungen durchgeführt. Oft reicht bereits ein Blick auf den typischen Ausschlag aus. Allerdings ist es wichtig, diesen abzugrenzen zu Ausschlägen, die von anderen Erkrankungen hervorgerufen werden können.